Marmori Rossi machte Arzo weltberühmt

Im Petersdom in Rom ist er zu sehen, im Kloster zu Einsiedeln, aber auch im Berner Bundeshaus: Durch den Marmor wurde Arzo berühmt.
Der Marmor trägt so klingende Namen wie «Brocatello», «Macchiavecchia» oder einfach «Rosso», ist von kompakter bis brekziöser Struktur, seine Farben variieren zwischen rötlich, gelblich und gräulich: Der Marmor aus den Steinbrüchen von Arzo ziert bedeutende Bauwerke wie den Petersdom in Rom, den Mailänder Dom, das Wallfahrtskloster zu Einsiedeln, aber auch profanere Gebäude wie das Bundeshaus in Bern oder die Confiserie Sprüngli in Zürich. Zahlreiche Künstler haben sich von dem Material zu grossartigen Werken inspirieren lassen.
Stillgelegter Steinbruch wandelt sich zum Kulturraum
Der Familienbetrieb Rossi & Ci. wurde bis 2009 in sechster Generation betrieben. 2017 erwachten die Marmor Steinbrüche von Arzo wieder zu neuem Leben. Im Auftrag des Patriziats kümmert sich Valentina Rossi um die Wiederaufwertung des alten Steinbruchs. Sie tritt damit in siebter Generation in die Fusstapfen ihrer Familie, die sich zuletzt mit ihrem Vater Oreste Rossi der Arbeit in den Marmor Steinbrüchen von Arzo verschrieben hatte. In einem ehemaligen Werksgebäude und auf dem Gelände der Steinbrüche wurde mit dem «Percorso della pietra» ein Lehrpfad über die Arbeit und die Geschichte des Marmorabbaus eingerichtet.
Darüber hinaus soll ein in die Landschaft gemeisseltes, natürliches Amphitheater als Rahmen für Veranstaltungen dienen. Vom Architekten Enrico Sassi zum modernen Freilufttheater ausgebaut, feiert diese neu geschaffene Kulturstätte im Mai 2018 Premiere.
Der Monte San Giorgio, an dem die Steinbrüche gelegen sind, gehört seit 2003 zum UNESCO-Welterbe. Der Berg ist wegen seiner enormen Menge an gut konservierter Fossilien bis weit über die Grenzen hinaus bekannt. Nicht bis in die Mitteltrias, aber zumindest bis ins 13. Jahrhundert, führt der Beginn der Bearbeitung des Marmors in dieser Gegend zurück. Eine Hochzeit erlebten die Abbaustätten während des Barocks und Neoklassizismus.
Die Werkstatt – Eine Reise in die Steinverarbeitung
Dank der Aufwertung und der Renovierung des originalen Produktionsstandorts konnte das Patriziat von Arzo den Ausstellungsraum «Antico Laboratorio» (Die Antike Werkstatt) eröffnen. Hier können die Besucher die von damaligen Steinbrucharbeitern und Steinmetzern benutzten Maschinen bewundern, die Steinverarbeitungsprozesse von Arzo und die Geschichte der Menschen näher kennenlernen, die in einem der 72 kleinen Steinbrüchen dieser Gegend arbeiteten. 200 Menschen waren hier bis zum Jahre 1912 beschäftigt. Die Besichtigung ermöglicht die Entdeckung nicht nur der didaktischen Werkstatt, sondern auch des aus dem Steinbruch gewonnenen Amphitheaters und des Erlebnispfades.
Infopoint
Cave di marmo
6864 Arzo
info@cavediarzo.ch
www.cavediarzo.ch